Der 18-Jährige hat sein großes Ziel zum frühestmöglichen Zeitpunkt erreicht - Elia Pappacena konnte im Autodromo Nazionale di Monza die Rennsiege sieben und acht der Gruppe GT4 Clubsport einfahren.
Mit dem Maximalergebnis von 248 Punkten steht der Schüler (der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG gefördert wird) bereits nach dem vierten von sechs Rennwochenenden des Porsche Sports Cup Suisse als neuer Champion seiner Kategorie fest. In der Gruppe GT3 wechselten sich Matteo Franco Segre und Tabellenführer Ethan Ischer auf der obersten Podeststufe ab. In der Gesamtwertung der Open GT hiess der Gewinner zuerst Patrick Dinkeldein, dann Roderick Christie. Gemeinsam mit Matteo Malucelli blieb Porsche 911 GT3 R-Fahrer Christie auch beim Endurance-Wettbewerb ungeschlagen. Über gleich drei Open-GT-Klassensiege mit dem 911 GT3 Cup durfte sich Ahmad Alemadi freuen: Der Teilnehmer der Porsche Track Experience entschied zunächst beide Sprintrennen für sich, bevor er zusammen mit Eric Santos auch beim Langstreckenlauf auf Platz eins fuhr.
Hier könnt ihr euch die komplette Wiederholung vom Rennwochenende anschauen!⬇️
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup
Die Qualifying-Bestzeit für den ersten Lauf der Gruppe GT3 Cup brachte Ermanno Quintieri kein Glück: Statt von der Pole-Position startete der Italiener aus der Boxengasse und musste schon in der ersten Runde aufgeben. Die Führung übernahm sein Landsmann Matteo Franco Segre, der diese Position gegen Ethan Ischer bis ins Ziel verteidigen konnte – wenn auch nur knapp: Die vier Erstplatzierten lieferten sich ein enges Duell um die Spitze. Während Segre die Ziellinie gerade mal 0,141 Sekunden vor dem Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG kreuzte, folgte kaum eine halbe Sekunde dahinter bereits Matteo Beretta. Der Italiener hatte sich im vorletzten Lauf noch gegen Dylan Yip aus Hongkong durchgesetzt. Am Ende trennten den Sieger vom Viertplatzierten nicht einmal 1,1 Sekunden. Rang fünf ging an Jérémy Siffert. Der Fribourger, der ebenfalls vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützt wird, hat damit sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt.
„Unsere Arbeit zahlt sich aus – die Ergebnisse werden bei jedem Rennwochenende besser“, freut sich Siffert. „Ich entwickle mich konstant weiter, das will ich fortsetzen. Den fünften Platz hier in Monza verdanke ich auch einem guten Rhythmus, den ich im Rennen gefunden habe. Für die kommenden Läufe visiere ich Podestplätze an.“
Das zweite Rennen mit den 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup, die in dieser Gruppe ohne ABS und Traktionskontrolle an den Start rollen, machte sich Ischer zur Beute. Von der Pole-Position setzte sich der Schweizer an die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr her. Dabei profitierte der 18-Jährige aus Morges davon, dass sich seine Verfolger Segre und Yip in ein intensives Duell verstrickten. Als Yip in der drittletzten Runde aufgeben musste, hatte Segre den zweiten Platz sicher. Rang drei ging an Beretta vor Gregor Burkard, Quinitieri und Siffert.
„Mein erstes Wochenende auf dieser ikonischen Strecke mit einem GT-Rennwagen verlief von Beginn an gut“, betont Ethan Ischer. „Ich konnte erstmals in dieser Saison im Qualifying die Bestzeit fahren, musste anschliessend aber einen Reifen tauschen und durfte deshalb nur als Dritter ins erste Rennen starten. Wegen mehrerer Safety-Car-Phasen fand ich nicht richtig in den Rhythmus und konnte deshalb nicht um den Sieg kämpfen. Der zweite Lauf war perfekt. Ich habe in der ersten Kurve die Führung übernommen, sie mit konstanten Rundenzeiten bis zur karierten Flagge verteidigt und mit mehr als acht Sekunden Vorsprung gewonnen.“
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport (CS)
Auch am vierten Rennwochenende der Gruppe GT4 Clubsport hat Elia Pappacena den Gegnern keine Chance gelassen und seine Saisonsiege sieben und acht eingefahren. Was klingt wie ein Kinderspiel, entwickelte sich für den 18 Jahre jungen Schüler jedoch zu harter Arbeit: In beiden Läufen musste er einen Rückstand aufholen. Beim ersten Rennen über 30 Minuten plus eine Runde war der Rudolfstettener von der Pole-Position zunächst hinter David von Rosen zurückgefallen. Der Österreicher musste seinen 368 kW (500 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport jedoch nach drei Umläufen abstellen. Zeitgleich war Leo Weber an Pappacena vorbeigekommen. Der Deutsche verteidigte seine Klassenführung bis zur 13. Runde, dann musste er den Schweizer passieren lassen.
Auch der zweite Lauf begann für Pappacena mit Ungemach: Nach der zweiten Runde musste er zum Reifen-Check die Box anlaufen und kehrte als Letztplatzierter auf die Strecke zurück. Dies schien dem Spitzenreiter der GT4-Clubsport-Tabelle nur als zusätzliche Motivation zu dienen. Hinter dem Safety-Car konnte er den Abstand zu seinen Kontrahenten schnell wieder aufholen, schon bald entbrannte ein Zweikampf zwischen ihm und Max von Rosen um die Führung. Als seinem Gegner im elften Umlauf ein Fahrfehler unterlief, war Pappacena vorbei und sein Weg zum achten Sieg beim achten Saisonlauf frei – gleichbedeutend mit dem vorzeiten Titelgewinn in der Gruppe GT4 Clubsport. Platz drei sicherte sich wie beim ersten Rennen Jova Zec.
„Beim Start des ersten Rennens habe ich zwei Positionen verloren, konnte die Plätze aber wieder aufholen. Dann gab es leider einen Fremdkontakt, ich habe mich gedreht und war wieder Fünfter“, erläutert Förderfahrer Pappacena. „Trotzdem bin ich noch auf Rang eins gefahren. Im zweiten Lauf gab es sofort ein Safety-Car und ich bin an die Box gekommen, weil ich dachte, mein linker Vorderreifen wäre platt. Danach konnte ich das Feld wieder einholen, bevor das Rennen freigegeben wurde. In den letzten zehn Minuten bin ich dann vom letzten GT4-Platz noch auf den ersten Rang vorgefahren – das war intensiv, hat aber viel Spass gemacht.“
Porsche Sports Cup Suisse: Open GT
Erst Patrick Dinkeldein, dann Roderick Christie: Die beiden Gesamtsiege in der Gruppe Open GT teilten sich die beiden 911 GT3 R-Fahrer aus Deutschland und Grossbritannien. Während Dinkeldein den ersten Lauf mit mehr als acht Sekunden Vorsprung recht souverän gewann, konnte sich Christie im zweiten Rennen nach einem gelungenen Überholmanöver knapp durchsetzen. Beide pilotierten einen bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Porsche der aktuellen 911-Generation 992. Als Gesamtvierter hinter Pierre Ehret gewann Philippe Menotti im ersten Lauf die Klasse für die 911 GT3 R der etwas leistungsschwächeren Vorgängergeneration. Im zweiten Rennen sicherte sich Stephan Heim diesen Erfolg.
Für Kurzweil auf der Strecke sorgte einmal mehr die Klasse 21 für die aktuellen Porsche 911 GT3 Cup mit aktiviertem Renn-ABS und Traktionskontrolle. Pole-Position-Mann Max Mutschlechner aus Deutschland büsste vor dem ersten Lauf drei Startplätze ein, weil er neue Michelin-Reifen hatte aufziehen lassen. Somit rückten Ahmad Alemadi aus Kuwait, der Italiener Andrea Galli und Dragos Buriu aus Rumänien auf. Aus der ersten Runde kehrte Buriu als Führender vor Alemadi und Tabellenführer Mutschlechner zurück, der schon bald unter Druck von Joel Monegro geriet. Aus einem langen Duell ging der Fahrer aus der Dominikanischen Republik schliesslich als Sieger hervor. Als Buriu in Runde zwölf wegen eines Problems zurückfiel, übernahm Monegro hinter dem Sieger Alemadi den zweiten Rang. Mutschlechner, der etwas Boden verloren hatte, konnte sich in der Schlussphase noch auf Rang drei vorkämpfen. Die weiteren Platzierungen gingen an Sebastian Schmitt, Sadamoto Takahashi und den rennbegeisterten Hollywood-Star Patrick Dempsey.
Alemadi sicherte sich auch im zweiten Lauf schnell die Führung und verwies in der ersten Runde den Pole-Setter Galli auf Rang zwei. Knapp dahinter folgten Mutschlechner und der Belgier Philippe Wills. Das Quartett lieferte sich muntere Positionskämpfe. Im fünften Umlauf lag Galli wieder vor Alemadi, in Runde zehn rückte Mutschlechner auf Rang zwei vor, attackierte den Italiener und ging vorbei. In der ersten Schikane kam es jedoch zum Kontakt, der für beide das vorzeitige Aus bedeutete. Hiervon profitierte Alemadi, der damit seinen zweiten Klassensieg des Tages einfuhr. Ihm folgten Wills, Roman Steiner, Takahashi, Buriu und Eric Santos. Trotz des Ausfalls konnte Mutschlechner seine Führung in der Klasse-21-Fahrerwertung verteidigen.
Porsche Sports Cup Suisse: Endurance
Roderick Christie und der italienische Profi Matteo Malucelli haben zum Abschluss des Wochenendes das zweistündige Endurance-Rennen des Porsche Sports Cup Suisse gewonnen. Mit ihrem 911 GT3 R übernahmen sie in der dritten von insgesamt 58 Runden die Spitze von Stephan Heim und Michael Joos, die von der Pole-Position gestartet waren. Die Führung gaben sie nur nach ihren beiden Boxenstopps kurzfristig in fremde Hände. Am Ende hatten Christie/Malucelli einen Vorsprung von fast 20 Sekunden auf Patrick Dinkeldein, der ebenfalls einen 911 GT3 R der Generation 992 pilotierte. Heim/Joos wurden Dritte.
Bei den Teilnehmern mit 911 GT3 Cup-Fahrzeugen hat Ahmad Alemadi seinen Monza-Ausflug mit seinem dritten Klassensieg des Tages abgerundet. Gemeinsam mit dem Schweizer Eric Santos fuhr er einen Rundenvorsprung auf das deutsche Trio Levin Gelf, Jannes Fittje und Marco Seebach heraus. Platz drei belegten Dragos Buriu und der erfahrene Niederländer Jaap van Lagen.
„Der ,Tempel of Speed‘ im Königlichen Park von Monza zählt für uns zu den Höhepunkten der Saison – die auch fahrerisch anspruchsvolle Traditionsstrecke bietet ein begeisterndes Ambiente“, erklärt Richard Feller, Präsident des Porsche Motorsport Club Suisse. „Erneut haben wir in allen Gruppen und Klassen Rennen auf hohem Niveau erlebt. Glückwunsch an Elia Pappacena zum souveränen Gewinn des GT4 Clubsport-Titels!“
Die kompletten Ergebnisse zu Runde 4 der PSCS 2025
Den Meisterschaftsstand der GT3 Cup, GT4 CS & Open GT könnt ihr in einigen Tagen hier sehen!
Foto: Porsche Sports Cup Suisse
Artikel von newsroom.porsche.ch
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