Er kam, sah und siegte gleich zweimal. Felix Neuhofer hat im Autodromo di Imola in Italien beide Rennen der Gruppe GT3 mit dem 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup gewonnen. Nach dem dritten Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse liegt in dieser Wertung aber weiterhin Ethan Ischer vorne.
Der 18 Jahre junge Nachwuchsfahrer baute seine Tabellenführung mit zwei dritten Plätzen aus. In der Gruppe GT4 freute sich der ebenfalls 18-jährige Elia Pappacena über seinen fünften und sechsten Saisonsieg mit dem 718 Cayman GT4 RS Clubsport. Roderick Christie gewann beide Läufe der Gruppe Open GT. Der Brite setzte sich zunächst gegen Philippe Menotti, danach gegen Patrick Dinkeldein durch. In der Klasse 21 siegte jeweils Max Mutschlechner vor Gualtiero Branco. Bei den luftgekühlten Markenpokal-Youngtimern der 911-Generationen 964 und 993 teilten sich Enzo Calderari und Cornelius Dornier sowie Nicolas „Niki“ Leutwiler und Kurt Ecke die ersten Plätze. Vom 17. bis 19. Juli startet der Porsche Sports Cup Suisse im italienischen Monza mit dem vierten Rennwochenende in seine zweite Saisonhälfte.
Hier könnt ihr euch die komplette Wiederholung vom Rennwochenende anschauen!⬇️
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup
Felix Neuhofer ist ein Vielreisender in Sachen Porsche-Motorsport. Der in Bayern lebende Österreicher geht oder ging im Porsche Sports Cup Deutschland ebenso an den Start wie im dortigen Porsche Carrera Cup oder in den jeweiligen Benelux-Pendants. Der Michelin 992 Endurance Cup sieht ihn in diesem Jahr ebenso wie die europäische 24-Stunden-Serie. Im Porsche Sports Cup Suisse plant Neuhofer drei Auftritte, das Imola-Rennwochenende machte den Auftakt – und der 28-Jährige konnte sich gleich in Szene setzen. In das erste Rennen der Gruppe GT3 Cup ging er mit seinem 911 GT3 Cup von Platz drei, kehrte aus der ersten Runde aber bereits als Führender zurück. Diese Position verteidigte Neuhofer bis ins Ziel, das er 1,085 Sekunden vor Matteo Franco Segre erreichte. Der Italiener war von der Pole-Position gestartet und drehte auch die schnellste Rennrunde, blieb gegen seinen Konkurrenten letztlich aber machtlos.
Platz drei sicherte sich Ethan Ischer aus Morges. Der Förderfahrer des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG hatte auf den ersten Metern zunächst Gregor Burkard den Vortritt lassen müssen, der sich seinerseits auch noch Dylan Yip aus Hongkong schnappen konnte. In Runde vier ging Ischer aber sowohl an Yip – dem Doppelsieger des Saisonauftakts in Portimao – als auch an Burkard vorbei. Nachdem Yip im zehnten Umlauf ebenfalls Burkard überholen konnte, waren die ersten fünf Positionen bezogen. Jérémy Siffert, der zweite Förderpilot in der Gruppe GT3, belegte den siebten Rang hinter Mattia Marchiante und vor Ermanno Quintieri. Besonderen Kampfgeist hatte Daniel Schmid bewiesen: Er konnte sich vom 13. Startplatz bis auf die neunte Position vorarbeiten.
Auch das zweite Rennen wurde zur Beute von Felix Neuhofer. Der Gröbenzeller war erneut von der dritten Position gestartet, reihte sich aber zunächst hinter Pole-Position-Mann Segre, Yip und Ischer ein. Runde sechs stellte diesen Zwischenstand jedoch auf den Kopf: Segre musste aufgeben, Yip übernahm die Führung und Neuhofer rückte auf Rang zwei vor. Im elften von 14 Umläufen war auch der Hongkonger fällig, der am Ende 2,5 Sekunden hinter Neuhofer auf Platz zwei einlief. Ischer freute sich als Dritter über das sechste Podestergebnis im sechsten Rennen, mit dem er seine Tabellenführung in der GT3 Cup-Wertung ausbauen konnte. Die weiteren Positionen gingen an Quintiere, Marchiante und Pseudonym-Fahrer „Gioga“. Siffert wurde Neunter.
„Gerade, als ich meine Reifen optimal auf Temperatur hatte, erwischte mich im Qualifying eine Rote Flagge auf dem falschen Fuss – daher musste ich in beiden Rennen mit dem vierten Startplatz leben“, erläutert Ethan Ischer. „Im ersten Lauf bin ich zunächst etwas zurückgefallen, konnte mich aber wieder auf Rang drei vorkämpfen. Im zweiten Rennen hat Dylan Yip seine Position gegen mich sehr gut verteidigt, ich kam an ihm nicht vorbei. Alles in allem ein solides Rennwochenende mit zwei dritten Plätzen, in der Meisterschaft liege ich weiterhin vorn.“
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport (CS)
In der Gruppe GT4 Clubsport fuhr Elia Pappacena wie bereits zuvor mit dem 368 kW (500 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport in einer eigenen Welt. Der Rudolfstettener startete in beide Läufe von der Pole-Position des Trainingsbesten, fuhr zweimal die schnellste Rennrunde und sicherte sich am dritten Wochenende des Porsche Sports Cup Suisse 2025 die Siege fünf und sechs. Dadurch kann der nunmehr 18 Jahre junge Schüler, der ebenfalls dem Förderkader des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG angehört, mit dem Maximalergebnis von 186 Punkten entspannt den Sommerferien entgegenblicken. Platz zwei und drei errangen jeweils Guillaume Chatelain und Andreas Heiniger.
„Im ersten Rennen habe ich die ersten drei Runden gepusht, dann konnte ich mein Tempo fahren“, so Förderfahrer Pappacena. „Im zweiten Lauf war meine Pace noch stabiler und ich habe wichtige Infos gesammelt, um den Porsche besser zu verstehen. Das wird mir bei den bevorstehenden Rennen helfen.“
Porsche Sports Cup Suisse: Classic
Auch in Imola bereicherten wieder die luftgekühlten Markenpokal-Rennwagen von Porsche das Programm. Bei den Cup-Autos der Neunelfer-Generation 964 sorgte die schweizerische Rennsportlegende Enzo Calderari für Furore. Der 73-Jährige – 2004 Gesamtsieger der 24 Stunden von Spa-Francorchamps – fuhr im Qualifying für beide Sprintrennen auf die Pole-Position. Den ersten Lauf gewann er mit souveränem Vorsprung vor Cornelius Dornier und Florian Schmidhuber. Den zweiten liess er aus und damit Dornier den Vortritt, der sich gegen Maximilian von der Leyen durchsetzen konnte. In der Klasse 39 für weitere historische Rennwagen von Porsche und modifizierte Modelle hiess der Gewinner zweimal Judd Schreiber.
Bei den etwas jüngeren Cup-Fahrzeugen der Generation 993 lieferten sich Nicolas „Niki“ Leutwiler und Kurt Ecke ein spannendes Duell um den Sieg, das Leutwiler im ersten Lauf nach 17 Runden um 1,8 Sekunden für sich entscheiden konnte. Für das zweite Rennen trat Ecke ohne Konkurrenz an.
Porsche Sports Cup Suisse: Open GT
Roderick Christie sicherte sich auf dem 4,909 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs von Imola in beiden Rennen der Gruppe Open GT den Gesamtsieg. Der erste Lauf endete hinter dem Safety-Car und sah Philippe Menotti auf dem zweiten Rang vor Pierre Ehret. Im zweiten Sprint konnte der Brite seinen direkten Verfolger Patrick Dinkeldein um 0,378 Sekunden in Schach halten. Dritter wurde Stephan Heim. Während Christie, Dinkeldein und Ehret jeweils einen der bis zu 416 kW (565 PS) starken 911 GT3 R der aktuellen Generation 992 pilotierten, traten Menotti und Heim mit dem etwas leistungsschwächeren GT3-Vorgängermodell an.
Ausgesprochen spannend ging es auch in der mit 24 Teilnehmern stark besetzten Klasse 21 zu, reserviert für aktuelle 911 GT3 Cup-Rennwagen mit aktiviertem ABS und Traktionskontrolle. Zwar hiess der Gewinner zweimal Max Mutschlechner, in den Schoss fielen ihm beide Siege aber nicht. Im ersten Rennen konnte der Deutsche gleich beim Start von der dritten Position aus die Führung übernehmen und sie bis ins Ziel vor Gualtiero Branco verteidigen. Dem Italiener sass wiederum sein Landsmann Andrea Galli im Nacken. Auch im zweiten Lauf zwängte sich Mutschlechner noch in der Auftaktrunde an Branco vorbei, der anschliessend den Verfolgerpulk mit Joel Monegro, Alois Rieder und Danilo Paoletti anleitete. Am Ende trennten weniger als drei Sekunden die ersten Fünf dieser Klasse. Bemerkenswert sind aber auch die Plätze sechs und acht unter den GT3 Cup-Fahrzeugen von Wolfgang Triller: Er mischte mit einem Modell der Vorvorgängergeneration 991.1 in den Top 10 mit.
„Als Traditionskurs mit viel Charakter und italienischem Charme hat sich das Autodromo di Imola einmal mehr als perfekter Austragungsort für den Porsche Sports Cup Suisse bewährt“, so Richard Feller, Präsident des Porsche Motorsport Club Suisse. „Starterfelder mit bis zu 32 Rennwagen wie in der Gruppe Open GT zeigen, dass unsere Teilnehmer dies ebenso sehen. Sie haben einmal mehr unser professionelles Umfeld auf der Strecke für spannenden Motorsport genutzt.“
Die kompletten Ergebnisse zu Runde 3 der PSCS 2025
Den Meisterschaftsstand der GT3 Cup, GT4 CS & Open GT könnt ihr in einigen Tagen hier sehen!
Foto: Porsche Sports Cup Suisse
Artikel von newsroom.porsche.com
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